Ich als gebürtiger Sachse, fragte mich schon so manches Mal, warum in Sachsen keine Sachsen wohnen. Auch Ortsnamen im heutigen Sachsen sind eher slawischen und sorbischen Ursprungs. Mal abgesehen davon, das wir angeblich Sächsisch reden (was natürlich nicht der Fall ist, da unsere Sprachwurzeln dem Mittelhochdeutsch erwachsen sind ;)) und das Bundesland „Sachsen“ heißt, haben wir ja eigentlich kaum etwas mit den ursprünglichen Sachsen gemein.
Heute, bei der Recherche zur „Deutschen Ostsiedlung“, bin ich tatsächlich fündig geworden und kann wieder ruhig schlafen. Ein Wikipedia Artikel benennt dies als „Historische Namensverschiebung“ und begründet dies wie folgt:
„Die Namenswanderung geschah dadurch, dass der Titel des Herzogs von Sachsen an Fürsten fiel, die außerhalb des alten Volksgebietes residierten, und der Name auf deren Länder übertragen wurde. […] Da der Herzogstitel von Sachsen mit der Würde eines Kurfürsten verbunden war, war er der ranghöchste und trat an die erste Stelle der Titulatur. Die Länder unter der Herrschaft des wettinischen Hauses der Herzöge von Sachsen bezeichnete man nun als „Sachsen“. Auf diese Weise „wanderte“ mit der Verleihung der sächsischen Kurwürde an Friedrich den Streitbaren auch die Namensbezeichnung „Sachsen“ elbaufwärts.“
Leider habe ich noch nie davon gehört, dass dieser Umstand in Schulen Erwähnung gefunden hat. Vielleicht ist dies für die Allgemeinheit ja auch völlig belanglos, oder hat sich inzwischen geändert und meine Ahnungslosigkeit ist nur dem Umstand zu schulden, dass mein „Heimatkundeunterricht“ zu Ost-Zeiten andere Schwerpunkte setzte (… und schon verdammt lang her ist 😉 ).
Zumindest bin ich (jetzt) wieder ein wenig schlauer und hab ein gutes Gefühl. 🙂
Wer den Artikel noch einmal vollständig nachlesen möchte: https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen_(Volk)
(Autor: Ella)