Author: » Junet

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Ein neues Kleid - Schritt 1

Ein neues Kleid entsteht…

(Schritt 1)

Der Stoff lag wie gewohnt schon länger zuhause. Es handelt sich hierbei um einen unveredelten etwas gröberen Wollstoff (100% SW). Diesen haben wir mit Ameisensäure kaltgebeizt, was nicht ganz A ist, da die Ameisensäure erst im 17. Jhdt. durch John Ray erstmals destilliert wurde… aber was weg muss, muss weg. Der Stoff wurde danach mit Birkenblätter und etwas Eisensulfat gefärbt. Et Voila… das Ergebniss: ein schönes Olivegrün. weiter lesen

Zuwachs in der Kissenfamilie: ca. 40x30, durchbrochener Samt in dunkelblau

Zuwachs in der Kissenfamilie

Kissen findet man auf den unterschiedlichsten Abbildung des Mittelalters. Da unser Schwerpunkt auf der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts liegt, möchte ich hier keine Theorie darüber aufstellen wie lange bereits Kissen dieser Art verwendet worden. Fest steht aber, dass sich – nennen wir sie Zierkissen – aus hübschem Stoff mit zum Beispiel Quasten oder türkischen Knoten an den Ecken im 15. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreuten. Wir sehen sie auf allen möglichen Abbildungen: als zum Beispiel Rückenpolster, auf Betten liegend, als Sitzkissen, als Fuß-Unterlage und bei vielen weiteren Verwendungsmöglichkeiten. weiter lesen

Wachstücher – Die Verpackung des Mittelalters

Im Mittelalter eigneten sich neben anderem auch Wachstücher dazu Lebensmittel zu verpacken. Die Vorteile der mit Bienenwachs getränkten Tücher liegen klar auf der Hand: die Herstellung ist einfach und die Handhabung sehr praktisch. So schmiegen sich die festen Tücher um den Inhalt und halten die Form. Ebenso wirkt Bienenwachs antiseptisch, wodurch Keime gemindert werden, was der Haltbarkeit von Lebensmitteln zuträglich ist. weiter lesen

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Termin 2019

Hier findet Ihr eine Übersicht unserer bisher bestätigten Termine für die Saison 2019. Wir freuen uns auf eine tolle Saison und darauf viele von euch auf dem ein oder anderen Event zu treffen… weiter lesen

Stader Weihnachtsmarkt 2018

Weihnachtsmarkt Stade 2018

Ein wunderbares Wochenende in Stade – Eingeladen vom Hansevolk und verwöhnt von lieben Menschen der Stadt Stade – verbrachten wir einen tollen Tag im Rathaus zu Stade. Das Hansevolk zeigte eine schöne und sehr informative Ausstellung in der bezaubernden Kulisse des Stader Rathauses und erfreute uns neben mit sehr angenehmer Gesellschaft. Hinter dem Rathaus bot ein kleiner Mittelaltermarkt Kurzweil und heiße Getränke, teils sogar bei Schneeflocken die sanft herunterwirbelten, ein kleiner Ausflug auf den Weihnachtsmarkt ließ auch unsere Jüngste ohne Wünsche und der Abend klang bei leckerem Flammkuchen und einem schönen Glas Rotwein aus. So lässt sich die Vorweihnachtszeit gut genießen. weiter lesen

Spätmittelalter im Norden auf dem Lütjenburger Aufbruch 2018

Lütjenburger Aufbruch 2018

Ein unvergesslich schönes Wochenende in Lütjenburg mit wunderbaren Menschen, viel Sonne, Nebel, lauschigen Abenden und einer super Samstags Dinner Tafel ist vorüber. Mein Gaumen schwebt noch in wonniger Verzückung ob der vielen leckeren Speisen, welche von den Spätmittelalter-Lagern aufgetragen wurden. Vielen Dank an dieser Stelle auch an das Hansevolk zu Lübeck, welche uns ihr Lager zum Tafeln zur Verfügung stellten – und so manch köstliches Getränk kredenzte. weiter lesen

Mittelalterey 2018 - Turmhügelburg Lütjenburg

Mittelalterey 2018

Unvergesslich sonnig, unvergesslich warm und unvergesslich schön – war die diesjährige Mittelalterey auf der Turmhügelburg Lütjenburg.

Von Modenschau bis netter Plausch im Schatten, Mengen von gutem Essen wie auch mal ein Burgbier und von Kanonendonner bis ganz leise Flötentöne war alles dabei was mich sich nur wünschen kann. Ein rundum gelungenes Wochenende mit vielen lieben Menschen. weiter lesen

Zeitinseln Minden 2018 - Dom Innenhof

Zeitinseln Minden 2018

Im Rahmen der Mindener Zeitinseln belebten wir den Dom-Innenhof mit Handwerk, Alltag und Wissen in zeitgemäßen Darstellungen des Hoch- und Spätmittelalters. leider blieb uns nicht die Zeit die anderen Zeitinseln zu besuchen und so bleibt uns nur ein Resümee über die des Mittelalters und den „Markt“ auf dem Domhof. Für ersteres möchten wir uns bei allen Darstellern und für die tollen Orga bedanken, wir hatten eine tolle Zeit. Insgesamt war es eine sehr schöne Veranstaltung mit lieben bekannten und netten neuen Gesichtern. weiter lesen

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Handschreiben der Königin an die Königsberger Bernsteindreher-Zunft

Am 25.Oktober 1798 schreibt Königin Luise einen Brief an die Königsberger Bersteindreher. Sie bedankt sich für einen Schmuck aus Bernstein, welcher ihr als Geschenk und Beweis der herzlichen und aufrichtigen Liebe der Zunftbrüder gegenüber ihrer Königen, anlässlich einer Huldigungsfeier in der Hauptstadt Preußens, übergeben worden war. Sie versichert den Bersteindrehern, dass dieses Geschenk sie mehr gerührt hat, als jedes andere und übersendet weitere 68 Medallions der Hudlingsfeier (groß und silbern), für alle in der Anlage genannten Meistern der Zunft eine.
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Bruder Leupolt - Paternosterr

Die Lübeckischen Bernsteindreher

Bruder Leupolt - Paternosterer (Beispiel der Herstellung von Holz- oder Knochenperlen)

Bruder Leupolt – Paternosterer (Beispiel der Herstellung von Holz- oder Knochenperlen)

Bereits aus dem Altertum ist die Verarbeitung von Bernstein zu Schmuck sicher belegt und eben so sicher ist, dass man diesen Bernstein schon in sehr alten Zeiten aus dem baltischen Raum bekam. Weniger bekannt dagegen ist, dass sich vor allem Lübeck und Brügge durch die industrielle Verarbeitung dieses kostbaren Stoffs auszeichneten. Bernstein, verarbeitet oder in rohem Zustand, gehörte zu den Artikeln, welche die Hansekaufleute überall handeln wollten. So wird in den Privilegien, welche den deutschen Kaufleuten durch Herzog Johann von Lothringen, Brabant und Limburg im Jahre 1315 zugestanden wurden, auch der Bernstein unter den zollzahlenden Artikeln genannt. Auch in den, durch Albrecht, Herzog von Baiern und Grafen von Holland, für den Verkehr der Hansekaufleute getroffenen Verfügungen von 1389 ist gleichfalls der Bernstein als ein hoher Zoll tragender Artikel aufgeführt. Aber wenn auch alle Hanseaten mit diesem Rohstoff handelten, so entwickelt wie in Lübeck scheint die Industrie nirgends sonst an der Ostsee gewesen zu sein.

Die Geschichte der Paternostermacher zu Lübeck

In Lübeck verweist der Name Paternostermaker bereits seit den Jahren 1317-1355 auf die Bernsteindreher, deren Haupterzeugnisse die Paternoster (Gebetsketten) waren. Kurz darauf im Jahre 1360 wird die Zunft der Paternostermacher aus einer Ordnung des Rates bekannt, welche im 1365 vervollständigt wird. Im Interesse des Amtes (der Zunft) der Paternostermacher, wurde 1385 das Wandern der Gesellen durch den Rath unter Strafe gestellt. Dies sollte verhindern, dass das Gewerbe über die Stadtgrenzen der Hansestadt hinausgetragen wurde und sich anderenorts eine Bernsteindreher Gilde etablieren konnte. Hierzu trugen auch die Abnahmeverträge für den Rohstoff Bernstein mit dem Deutschen Orden bei. Nicht zuletzt daran lässt sich die hohe Stellung des Gewerbes für die Stadt Lübeck ableiten. 1397 gab es 39 Mitglieder der Zunft, man weiß zwar im Allgemeinen wenig darüber, wie viel Personen den Zünften durchschnittlich angehörten, zieht man aber in Betracht daß Lübeck um 1350 etwa 37.000 Einwohner zählte, so kann man vermuten, dass das Amt hauptsächlich für den Export produzierte. 1449 ersuchen die Bürgermeister von Lübeck den Hochmeister Conrad v. Erlichshausen dafür zu sorgen, dass kein unverarbeiteter Bernstein direkt von Preussen nach Venedig, sondern nur nach Lübeck und Brügge verkauft wird. Im Ausgehenden 14. Jahrhundert bis Anfang des 15. Jahrhundert ist dann meist nur noch die Rede von Bernstein als zu verarbeitendes Material der Perlendreher, was der starken Bernsteinverarbeitung in Lübeck geschuldet zu sein dürfte. Davor scheinen noch andere Materialien verarbeitet worden zu sein, wie zum Beispiel Achat, Korallen, Holz, Knochen, Horn und sogar Silber.
Für das 15. Jahrhundert ist anzunehmen, dass die Lübecker Bernstein-Industrie soweit entwickelt und konzentriert ist, dass anderen (norddeutschen) Städten kaum oder nur noch eine geringe Bedeutung für dieses Gewerbe zukommt. Mit dem ausgehenden Mittelalter verliert die Industrie jedoch wieder deutlich an Bedeutungen. Zum einen erwerben einige andere Städte das Recht der Bernsteinverarbeitung (1450 in Stolp, Kolberg, Danzig, 1640 in Königsberg) und die Nachfrage nach Paternostern geht auf Grund der Reformation allmählich zurück. Vorerst werden ausweichend Messerhefte, Schalen, Löffel und Perlen für Schmuckketten hergestellt. Im 17. Jahrhundert arbeiteten in Lübeck nur noch zwei Meister und ab 1842 gilt das Handwerk der Paternostermacher in Lübeck dann als ausgestorben.

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